Die Met- und Fruchtweinherstellung im eigenen Keller
Täglich erreichen uns neue Horrormeldungen aus der Lebensmittelbranche. Berichte über Gammelfleisch und gepanschten sind nur zwei Beispiele. Da verwundert es nicht, wenn immer mehr Menschen sich auf die ursprüngliche Qualität der Nahrungs- und Genussmittel besinnen. Der in den letzten Jahren aufgetretene Bio-Trend ist ein gutes Beispiel hierfür. Doch auch hier steht immer der Gewinn im Hintergrund, der auch im Bio-Sektor grassierende Preiskampf wird früher oder später zu medienwirksamen Skandalen führen. Lediglich im Hochpreis-Segment können sich qualitätsorientierte Produzenten noch halten, jedoch zu Preisen, die für viele Leute nicht finanzierbar sind. Viele besinnen sich daher wieder darauf, dass viele Nahrungs- und Genussmittel auch zu Hause mehr oder weniger leicht herzustellen sind.
Die Vorteile bei der Eigenproduktion liegen auf der Hand: man kennt die genaue Zusammensetzung und man kann die Produkte ganz nach dem eigenen Geschmack zusammenstellen. So wird in vielen ländlichen Gegenden seit langer Zeit Fruchtwein für den Eigenbedarf hergestellt. Beste Beispiele ist die Äbbelwoi-Produktion in der Region um Frankfurt/Main oder die Moschd-Herstellung der Schwaben. Doch Äpfel und Weintrauben sind bei weitem nicht das einzige, was zu schmackhaften Weinen vergoren werden kann. Nahezu alles, was im Garten oder am Straßenrand heranreift kann mit entsprechendem Know-how in ein edles Tröpfchen verwandelt werden. Sogar Honig kann man vergären. Aus diesem Bienenprodukt entsteht der Met, der in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung erlebt hat.
Es gibt durchaus viele Produzenten von Fruchtweinen oder auch Met, die ihre Produkte im Supermarkt anbieten. Die Flaschenpreise bewegen sich dabei meist unter denen für einen sehr mittelmäßigen (Trauben-)Wein, so dass sich diese auch hier wieder im Billig-Segment bewegen. Diese Weine werden oft aus „Fruchtüberhängen“ hergestellt und sind zumeist mehr (über)süß als aromatisch. Sie sind der Grund, warum der Fruchtwein in Deutschland so einen schlechten Stand hat. Die gängigen Vorurteile reichen von „viel zu süß“ bis „macht einen dicken Kopf“.
Dass die Vorurteile gegenüber Met und Fruchtwein nicht der Wahrheit entsprechen (müssen), will ich an dieser Stelle in der nächsten Zeit nach und nach erläutern. Fruchtwein und Met können durchaus trocken ausgebaut werden und dabei sehr aromatisch sein. Ich werde nach und nach die verschiedensten Aspekte der Weinbereitung zu Hause beleuchten und außerdem Anleitungen zur einfachen und auch komplizieren Herstellung leckerer Tropfen aus dem eigenen Keller geben.
Weitere Kapitel werden sich (vergessenen) Wildobstarten widmen, die sich zum Einen hervorragend vergären lassen, zum Anderen aber auch anderen Verwendungen in der Küche zuführen lassen.
--- Dieser Abschnitt wird noch erweitert ---
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